ANGST VOR ABLEHNUNG
Bei vielen Menschen mit Bindungsangst ist die Furcht vor Zurückweisung übermäßig stark ausgeprägt. Oft entscheiden sie sich von vornherein dagegen, etwas Bestimmtes zu wollen – sei es eine mögliche Partnerschaft, die sie womöglich belasten könnte, oder die Anstrengungen, die eine Beziehung mit sich bringen würde. Sie ziehen es vor, es gleich sein zu lassen.
Dieses Verhalten verbirgt oft eine tief verwurzelte Resignation dahingehend, dass sie sowieso nicht bekommen werden, was sie wollen. Doch dieses Gefühl ist so quälend, dass die Psyche es oft umkehrt zu einem "Ich will es ohnehin nicht".
Um dieser Angst zu begegnen, ist es im ersten Schritt wichtig, sich einzugestehen, dass die Angst vor Verletzung des Selbstwertgefühls besteht und dass man ständig bemüht ist, sich davor zu schützen, indem man andere auf Distanz hält.
Im nächsten Schritt ist es entscheidend, mit dieser Angst freundlich umzugehen: Man sollte verstehen, dass es sich dabei um das innere Kind handelt, das in seiner Festung keinen Besuch empfangen möchte. Es braucht Trost und Ermutigung, nicht Vorwürfe.
Diejenigen, die lernen, diese Ängste zu überwinden, kommen sich selbst und anderen Menschen näher. Denn das ständige Kreisen um den eigenen Selbstschutz macht letztlich egozentrisch.
Mein Buchtip zum Thema Inneres Kind: "Das Kind in dir muss Heimat
finden" von der wunderbaren Stefanie Stahl.